Jan Valik, geboren 1987 in Bratislava, Slowakei, lebt und arbeitet in London.
Studium von 2007 - 2012 an der Prager Akademie der Bildenden Künste AVU, bei Professor Milos Sejn und Professor Tomas Vanek. Seine Malerei verbindet sowohl westliche als auch fernöstliche Elemente. Sein malerischer Gestus ist oft expressiv, kalligraphisch und auch anschmiegsam. Jan Valik hatte trotz seines jungen Alters bereits zahlreiche Einzelausstellungen in Japan, Großbritannien, China, Frankreich, Deutschland und Irland. Wir freuen uns, ihn nun auch in Österreich präsentieren zu können!
Jan Valik, A Kind of Tranquility (Waterfall Echo), Öl auf Leinen, 2019, 80 x 40 cm
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Über Jan Valiks Malerei
Wenn wir plötzlich unsere Augen schließen in einer lichtdurchfluteten, nebligen oder nächtlichen Landschaft, kann es passieren, sofern wir gleichzeitig aufmerksam und entspannt sind, dass fließende Bilder in unserer inneren Wahrnehmung auftauchen. Solche Bilder sind es wohl, die Jan Valiks Malerei beschreibt, deren Kunstwollen und künstlerischen Ausdruck wir hier analysieren wollen.
Jan Valik hat bereits eine lange Reise hinter sich, auf der er seinen kreativen Weg ergründete; man könnte diesen Weg als einen Pfad zur Transparenz beschreiben. Die Welt durchdringt die Seele des Künstlers, wird gefiltert von seinen Wahrnehmungen, dargestellt durch seine Leinwände, Zeichnungen und schriftlichen Zeugnisse. Gestus, Technik und der Körper des Malers verdichten sich zu etwas, was der Künstler uns als bildgewordene alternative Realität präsentiert.
Es ist kein Zufall, dass das, was man üblicherweise unter „Fernöstlichem Denken“ in der Malerei versteht, für Jan Valik von besonderer Wichtigkeit ist. Sein malerischer Gestus ist oft expressiv, kalligraphisch, und in gewisser Weise auch anschmiegsam. Gleichzeitig können wir in Jan Valiks Bildern dennoch auch seine Ursprünge aus der Europäischen Malerei vergangener Jahrhunderte spüren. Wir sehen in ihm einen Maler in seinem authentischen Ringen mit der Wahrheit des Gesehenen.
Als Claude Monet seine Seerosenbilder schuf, wurde er eins mit der Natur, ohne sich über deren Bedeutung klar zu sein. Kazuo Shiraga hingegen, der seine Performancekunst unter Einbindung seines gesamten Körpers schuf, machte sich selbst zur eigentlichen Bedeutung seiner Kunst, und blendete die Abbildung der Welt in seiner Kunst damit völlig aus. Jan Valik schafft es, diese beiden Extreme zu verbinden, mit seinen „fragilen“ (wie er sie selbst nennt) malerischen Interpretationen. „Malerisch“ tatsächlich im Wortsinne, da er sich bewährter malerischer Techniken bedient. Wir erkennen zarte Pinselstriche, Lasuren, und wechselnde Schichten von nasser und trockener Malerei. Wir erkennen auch in seinem Gestus die beiden Sichtweisen auf die Welt, das Verfließen von äußerer und innerer Realität.
Landschaften durchströmen den Künstler, sein Gestus ist anschmiegsam wie ein sanftes Flussbett. Man könnte seine Bilder mit Fenstern vergleichen, deren Ecken sich auflösen und mit der Umgebung verschmelzen. Jan Valik hat eindeutig seine unmissverständliche, klare und gleichzeitig mysteriöse Bildsprache gefunden, und wir können uns noch auf viele Werke freuen, die uns den Lauf der Welt in Bildern erzählen.
Prof. Miloš Šejn, PhD., Professor der Prager Kunstakademie AVU